Out of fucking nowhere: Frames
Es gibt so Konzerte, da freut man sich wochenlang drauf, ist aber am Ende enttäuscht. Z.B. weil die Band einfach nicht mehr die Spritzigkeit auf die Bühne bringt, die sie noch vor 5 Jahren ausgezeichnet hat.
Und dann gibt es Konzerte, da passiert das exakte Gegenteil. So geschehen auf dem Fährmannsfest in Hannover am vergangenen Wochenende.
„Frames„. Metal aus Hannover. Ohne Gesang. Klang irgendwie erstaunlich unbedeutend, wie so viele Bands, die Nachmittags gegen 17 oder 18 Uhr auf einem Festival auftreten dürfen. Da standen dann vier recht unscheinbare Musiker auf der Bühne und zauberten aus dem Nichts eine musikalische Intensität in den Nachmittagshimmel, dass noch Dream Theater voller Ehrfurcht und Anerkennung mitmoschen würden.
„Frames“ spielen sicherlich keine einfache Musik, nichts „für die Massen“. Die meisten werden dieser Art von Musik vermutlich nicht viel abgewöhnen können. Für den Rest entfaltet sich ein musikalisches Feuerwerk sondergleichen. Mitten im Song unwillkürlich die Augen geöffnet: Achja, richtig, ich bin gerade auf dem Planet Erde, das hatte ich vergessen. Der nächste Akkord entführt einen schon wieder in eine andere Welt.
Bei „Frames“ wird kein Ton, kein Becken, keine Seite einfach so angespielt – jeder Ton ist exakt da, wo er hingehört. In den stillen, eher klassischen Passagen und in den harten, eher metal-mäßigen Passagen ist jede Note gezielt platziert.
Vergleiche drängen sich viele auf und auch nicht. Das Keyboard erinnert mich stellenweise an Crematory. Der Gesamtsound erinnert mich zum Teil an Samael. Beide Vergleiche werden Frames aber überhaupt nicht gerecht. Am ehesten erinnern sie mich an OSD (One Step Devine), die es schon lange nicht mehr gibt, deren Mastermind Manuel Richter aber noch aktiv ist.
So oder so: Aus dem Nichts ist mit „Frames“ eine Band erschienen, deren Musik mich bewegt und berührt. Out of fucking nowhere.
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